Für eine Sensation sorgte jüngst mit der 1. Mannschaft Luftpistole das sportliche Aushängeschild des Freihand Schützenvereins Pettstadt, die sich in einem spannenden Aufstiegswettbewerb im Landesleistungszentrum des Oberpfälzer Schützenbundes in Pfreimd den Aufstieg in die Bayernliga erkämpfte.
Mit einem „Wahnsinn - Pettstadt goes Bayernliga!“ kommentierte 1. Vors. Alexander Hummel den größten sportlichen Erfolg des Vereins im Ligabetrieb – dem Pendant zur 3. Fußball-Bundesliga - in seiner nunmehr 114-jährigen Geschichte, der die Pettstadter Mannschaft in die dritt-höchste Liga im Deutschen Schützenbund (DSB) und somit auf das Sprungbrett zur DSB Bundesliga bringt.
Pettstadt im Vorkampf auf der heimischen Anlage noch Vizemeister der Oberfrankenliga
Bereits seit 2015 in der Oberfrankenliga eine feste Größe, orientierte sich die Mannschaft durch personelle Verstärkungen in den letzten beiden Jahren immer weiter in Richtung Tabellenspitze. So musste sich die Mannschaft unlängst nach insgesamt 14 Begegnungen nur den Kurzwaffenspezialisten der SG Bad Berneck geschlagen und auf der heimischen Schießanlage mit dem Vize-Meistertitel zufriedengeben. Dieser garantierte jedoch die Qualifikation zum Aufstiegswettbewerb in die Bayernliga, in der dank des Zweitliga-Aufstiegs des Pettstadter Partnervereins SG Ebersdorf insgesamt sechs Mannschaften aus ganz Nordbayern um nunmehr nicht wie üblich zwei, sondern drei Aufstiegsplätze ringen konnten. Im Unterschied zum regulären Liga-Modus wird beim Aufstiegswettbewerb nicht mehr „Schütze-gegen-Schütze“ geschossen, sondern die von allen fünf Schützen gemeinsam geschossene Mannschafts-Ringzahl entscheidet über die Platzierung. Es zählt somit jeder einzelne Schuss.
Nervenstärke im zweiten Durchgang sichert Aufstiegsplatz
Schon nach dem ersten der beiden Wertungsdurchgänge wurde klar, wie dicht das Leistungsniveau der Mannschaften beisammen liegt und dass sich die enge Entscheidung erst in den letzten Serien entscheiden würde. Zur Halbzeit lag Pettstadt 18 Ringe hinter den Oberpfälzern Eichenlaub Saltendorf 1, aber gleichzeitig bereits 17 Ringe vor der SSG Weiherhammer 1 (ebenfalls Oberpfalz) auf dem dritten Platz. Trainingsfleiß, Nervenstärke und Disziplin der in Bestbesetzung startenden Mannschaft zahlten sich aus, denn im zweiten Durchgang legte die Mannschaft die Anfangsnervosität ab und steigerte ihr Ergebnis nochmals deutlich. Nach insgesamt 400 abgegebenen Wertungsschüssen (oder 4.000 möglichen Ringen) sicherten sich die Schützinnen und Schützen von Freihand Pettstadt mit gerade einmal 7 Ringen Vorsprung vor dem Nächstplatzierten den Einzug in die Bayernliga Luftpistole. So ließen die Vizemeister der Oberfrankenliga auch einzigen weiteren oberfränkischen Verein, die Schützen der SG Bad Berneck, hinter sich, die das Niveau aus der Vorrunde nicht halten konnten und abgeschlagen auf dem letzten Platz landeten.
Zukunft in der Bayernliga – Suche nach Austragungsort
Erstmals startet der Freihand Schützenverein Pettstadt damit in der kommenden Saison in der Bayernliga und vertritt dort als einziges Luftpistolenteam die fränkischen Farben. Der Verein sieht sich nun mit der Frage konfrontiert, ob er sich nach erfolgreichen Ausrichtung der Oberfrankenligawettbewerbe auch um die Austragung der Bayernliga bewerben kann. Die Schießanlage in Pettstadt bietet zweifellos alle notwendigen technischen Voraussetzungen. Die ersten Gratulanten ließen nicht lange auf sich warten: Die Info über den Aufstieg der oberfränkischen Mannschaft belegten die knapp 300 Gäste am Gauschützentag Nord in Schwürbitz mit lautem Applaus. Vorstandschaft und zahlreiche Mitglieder gratulierten der Mannschaft bereits kurz nach Abgabe des letzten Wertungsschusses über diverse soziale Kanäle. Auch unser Landtagsabgeordneter MdL Holger Dremel beglückwünschte Mannschaft und Verein bereits.